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Hundetrainer Check

Wie findet man einen guten Trainer?

Checkliste Hundetrainer

Gedanken zur richtigen Auswahl Ihres Hundetrainers. Was macht einen guten Trainer aus? Worauf sollten Sie achten? Welche Fragen sollten Sie ihm stellen und welche Warnsignale für den "falschen Trainer" für Sie und Ihren Hund gibt es?



Zu viele Angebote, zu wenig wirklich gute

Auch wenn sich in Deutschland seit dem 01.08.2014 mit der Erlaubnispflicht für Hundetrainer gem. §11 Tierschutzgesetz einiges in die richtige Richtung verändern wird, ist die berufliche Aus- und Weiterbildung von Hundetrainern und Hundeverhaltensberatern immer noch nicht einheitlich festgeschrieben. Seit diesem Tag nämlich benötigen alle gewerblich arbeitenden Hundeschulen und -trainer eine Erlaubnis des für sie zuständigen Veterinäramtes.

Allerdings ist diese Erlaubnis des Veterinäramtes keineswegs auch ein Qualitätsmerkmal, sondern bescheinigt lediglich ein "Mindestmaß an Sachkunde" für die jeweilige Hundeschule. Über die Qualität des Trainings, oder ob das Training auch wirklich "State of the Art" ist, oder doch eher mit "althergebrachten" Methoden arbeitet, sagt diese Erlaubnis leider ebenfalls nichts aus.

Die Qualifikation der Hundetrainer in diesem Land ist noch immer so unterschiedlich und letztlich ungeregelt, so daß ein genauer prüfender Blick vor Abschluß eines Vertrages zwingend notwendig ist.

Aber worauf soll der geneigte Hundehalter denn nun wirklich achten? Wie erkennt er eine gute Hundeschule? Denn in Zeiten der immer häufiger zu findenden "positiv verstärkend" und "gewaltfrei arbeitenden" Hundetrainer, vermarkten auch zunehmend die traditionell arbeitenden Hundetrainer ihre Arbeitsweise mit populären, positiv klingenden Phrasen ("Wir arbeiten belohnungsbasiert"). Mittlerweile ist sogar schon ein Zustand erreicht, in dem es auch für tatsächlich positiv verstärkend und gewaltfrei arbeitende Hundetrainer schwierig wird, sich von denen, die sich lediglich so bewerben, aber weiterhin mit traditionellen Trainingsmethoden arbeiten, in der Eigendarstellung zu unterscheiden.



Was ist ein positiv belohnend und gewaltfrei arbeitender Trainer?

Bevor Sie sich aufmachen können, einen positiv verstärkend und gewaltfrei arbeitenden Trainer ausfindig zu machen, ist es wichtig zu wissen, was genau einen positiv verstärkend arbeitenden Trainer ausmacht. Denn die Phrase "Wir arbeiten positiv verstärkend" oder "Wir arbeiten belohnungsbasiert" ist, wie gesagt, heutzutage allein nicht mehr aussagekräftig. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, was einen positiv verstärkend arbeitenden Trainer eigentlich ausmacht.



Die 4 Säulen des positiv verstärkenden Trainings

Anwenden von positiver Belohnung im Training

Einschüchterung, Angst oder körperliche Strafen dürfen im Training nicht eingesetzt werden

Lernen Sie was Dominanz ist, und was sie nicht ist. Die meisten Hunde die unerwünschtes Verhalten zeigen, sind nicht etwa dominant, sondern einfach nicht richtig erzogen

Lernen Sie zu verstehen, wie Ihr Hund denkt, fühlt und lernt

Kurz gesagt, ein positiv belohnend arbeitender Trainer ist einer, der die Anwendung von Schmerz, Angst und Strafe - sowohl in den Techniken/Methoden die er anwendet wie auch in den Hilfsmitteln die er benutzt vermeidet. Statt dessen wird ein positiv belohnend arbeitender Trainer tiefgreifende Kenntnisse über die Lerntheorie haben, und die Macht der positiven Belohnung im Training kennen. Er wird ein sehr gutes Verständnis davon haben, was Dominanz tatsächlich ist, und wird ebenfalls die Nachteile und Gefahren von Strafe im Training genau kennen, sie Ihnen gern im Detail erklären und Sie davor warnen.



Was macht einen guten positiv arbeitenden Trainer aus?

Ein guter Trainer ist immer auch ein guter Zuhörer. Er sollte sehr viel Interesse daran zeigen, was Sie ihm über den Charakter Ihres Hundes, seine Geschichte, seine Stärken und Schwächen und über die Entwicklung evtl. bestehender Probleme erzählen.

Statt kaum bei Ihnen in der Tür zu sein, und Ihnen sofort zu sagen, was und wer sich wie und in welche Richtung hin ändern muß, wird sich ein positiv verstärkend arbeitender Trainer gern die notwendige Zeit nehmen, sich mit Ihnen zusammenzusetzen und gemeinsam die zu erreichenden Ziele zu besprechen. Dabei wird er nicht nur Ihre möglichen Bedenken ernst und zur Kenntnis nehmen, und mit Ihnen darüber sprechen, er wird Ihnen auch Chancen und Möglichkeiten des anzudenkenden Trainings, sowie die anzuwendenden Methoden genau erklären, bevor er überhaupt mit dem Training beginnen wird.



Welche Fähigkeiten sollte ein guter Trainer unbedingt haben?

Er sollte gut auf Menschen eingehen können. Es ist unerläßlich, daß ein guter Trainer auch gute kommunikative Fähigkeiten - sowohl im Zuhören, wie auch im Erklären und Beantworten von Fragen - haben muß. Der Trainer muß alle Ihre Fragen so beantworten können, daß sie vollständig und für Sie verständlich und zur Zufriedenheit beantwortet werden. Außerdem sollte der Trainer sein Unterrichtstempo Ihrem Rhytmus anpassen können.

Er muß ein guter Zuhörer sein. Dies ist immens wichtig. Meistens merken Sie schon beim Erstkontakt - per email, Telefon oder im persönlichen Gespräch - ob der oder die Trainer/in sich Zeit für Sie nehmen kann und will, und Ihnen wirklich zuhören und Sie verstehen will. Wenn Sie das Gefühl haben, mit diesem Trainer nicht effektiv kommunizieren zu können, wird es im weiteren Verlauf vermutlich schwieriger werden, als es sein müßte.

Er sollte positive Methoden verwenden, um negatives Verhalten zu behandeln. Jeder kann einem Hund mit positiver Verstärkung "sitz", "platz", "fuß" beibringen, aber es erfordert weitaus mehr Fähigkeiten, Erfahrung und Wissen in und um positiv verstärkende Techniken, unerwünschtes Verhalten wie z.B. Aggressionen oder Angst zu therapieren.

Er sollte eine umfassende Verhaltenshistorie des Hundes bei Ihnen abfragen. Gute Trainer möchten so viel wie irgend möglich über den zu behandelnden Hund und seine Geschichte wissen, damit sie möglichst rasch und effektiv die Ursachen von möglichen Problemen erkennen können, und Ihnen entsprechende Trainingsvorschläge machen können. Alle Trainer, die sich nicht dafür interessieren, sollten Sie ablehnen.

Er sollte Ihnen Kundenreferenzen nennen können. Jeder gute Trainer wird Ihnen gern Kunden benennen können und wollen, bei denen Sie Referenzen über ihn und seine Arbeit erfragen können. Bei guten Trainern rennen Sie mit diesem Wunsch offene Türen ein, denn sie haben nichts zu verbergen.

Gute Trainer binden alle Familienmitglieder ins Training ein. Beständigkeit ist ein wichtiger Bestandteil effektiven positiven Trainings. Deshalb werden gute Trainer immer bemüht sein, Ihre ganze Familie mit in das Training einzubeziehen. Dadurch haben alle Familienmitglieder eine einheitliche Verständnisbasis, und nutzt eine gemeinsame "Sprache" um mit dem Hund künftig zu arbeiten, und so dem Hund das lernen zu erleichtern.

Gute Trainer haben eine Betriebs-Haftplicht-Versicherung. Unvorhergesehene Dinge und Fehler passieren manchmal im Leben, trotz aller Vorkehrungen. Gute Trainer wissen dies, und kalkulieren dieses Risiko mit ein. Für den Falls doch mal etwas schiefgeht, haben gute Trainer eine Betriebshaftpflichtversicherung, die eventuelle Schäden finanziell abdeckt.

Gute Trainer beziehen Sie ins Training ein. Im Verlauf des Trainings wird ein guter Trainer Ihnen gern und unaufgefordert erklären, warum er Ihnen bestimmte Übungen vorschlägt, und wie sich diese Übungen in den gesamten Verlauf des Trainings eingliedern. Dadurch versetzt er Sie in die Lage, den inneren Aufbau eines effektiven Trainings zu verstehen, so daß er Sie (und Ihren Hund) zu gegebener Zeit gern und bereitwillig, ausgerüstet mit dem notwendigen Wissen und Können, wieder in die "Selbständigkeit" entlassen kann.

Gute Hundeschulen, auch in Ihrer Nähe, finden Sie hier: BHV - Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen e.V.



2016, www.teckel-on-tour.de